Dienstag, 24. August 2010

Die Killer im Krankenhaus

Drei Babies sind im Mainzer Krankenhaus gestorben, wahrscheinlich an einer Infektion, wahrscheinlich ausgelöst durch mangelnde Hygiene.(http://www.sueddeutsche.de/panorama/mainzer-klinikskandal-drittes-baby-gestorben-1.991618)

Diese Geschichte geht mit hoher Präsenz an die Öffentlichkeit, sei es, weil wir das berühmte Sommerloch füllen können, sei es, weil wir ganz anders reagieren, wenn es um unsere Kinder geht.

Hier handelt es sich aber nur um die Spitze des Eisberges: Nach Presseberichten (http://www.welt.de/politik/deutschland/article9164801/Regierung-plant-bundesweite-Hygiene-Vorschriften.html) infizieren sich jedes Jahr bis zu 600.000 Menschen im Krankenhaus, 40.000 Menschen sterben darauf hin. 0,5 Promille unserer Bevölkerung werden also jährlich im krankenhaus Opfer mangelnder Hygiene.

In München wurde tagelang der OP-Bereich eines städtischen Großklinikums gesperrt, weil die Hygienezustände katastrophal waren.

Vor einiger Zeit war zu lesen, dass ein großer Teil dieser Probleme gelöst wäre, wenn sich Ärzte nur wenigstens ab und zu die Hände waschen würden. Hallo? Und dafür brauchen wir jetzt ein Gesetz? Müssen erwachsene Akdemiker per Gesetz darauf hingewiesen werden, sich regelmäßig wie normale Bürger auch die Hände zu waschen?

2 Kommentare:

  1. Heute war dann noch zu erfahren, dass in einem anderen städtischen Klinikum Gefahr für die Patienten bestünde, weil es zu wenige Ärzte gibt: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen/politik/klinikum-harlaching-personalmangel-gefaehrdet-klinikbetrieb-1.991631

    Auch nicht gut. Aber andererseits - welche Gefahr ist größer - ein Arzt weniger oder einer mehr, der aber mit schmutzigen Fingern?

    Ganz klar, sieht man sich die medizinische Versorgung in anderen Ländern an (man muss gar nicht in die armen Ländern gucken, England reicht vollkommen), so jammere ich gerade auf hohem Niveau. Denkt man aber ein wenig daran zurück, wie der eine oder andere Halbgott in weiss uns Kassenpatienten geren zu behandeln beliebt, so ist Kritik durchaus angebracht.

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  2. Mir ist ganz schlecht, wenn ich an das Thema denke.

    Meine Mutter lag letztes Jahr 3 Monate in einer Klinik. Mehr als die Hälfte der Zeit, weil sie sich dort mit dem MRSA angesteckt hatte und die Wunden nicht heilen konnten. Neben dem Krankenhaus wurde ein neues Gebäude gebaut. Es hieß, dass das alte Gebäude abgerissen werden würde, weil die Krankenhaus Viren wie MRSA nicht mehr beherrschbar seien.

    Mittlerweile ist das alte Krankenhaus wirklich abgerissen. Ich denke, dass wir gerade von diesem Thema nur die Spitze vom Eisberg sehen.

    Man kann nur froh und glücklich sein, wenn man nicht ins Krankenhaus muss.

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