Mittwoch, 25. August 2010

Unsere Vorbilder

Der "Spiegel" hat versucht herauszufinden, wen wir Deutsche als Vorbilder schätzen.

"Einem inzwischen 91-jährigen Kettenraucher wird mehr Vertrauen entgegengebracht als dem Rest der politischen Klasse. Vom Papst ganz zu schweigen."

ist das überraschende (?) Fazit. Und die Umfrage

"zeigt ein Land, in dem einem Quizmaster fast genauso viel Vertrauen entgegengebracht wird wie dem Papst. In dem ein schwuler Komiker mehr Respekt genießt als ein Altkanzler aus Hannover, der sein Land aus einem Krieg herausgehalten hat. In dem ein junger Mann mit Namen Mesut Özil für mehr als die Hälfte der Bevölkerung das ideale Deutschland verkörpert."

Erstaunlich? Ich denke nicht. Dass sich die derzeit regierende Klasse gegen einen Altkanzler vom Format Helmut Schmidt nicht durchsetzen kann, überrascht wohl kaum. Und dass dieser Mann Kettenraucher ist, wen stört das wirklich?

Fernsehstars waren schon immer auch Vorbilder. Sportler sowieso. Interessant ist aber diese Aussage:

"Auch Benedikt XVI. wird darin um Längen geschlagen von der armen Verkehrssünderin Margot Käßmann."

Zeigt sich hier doch, dass die katholische Amtskirche in Deutschland ihren Bezug zur Basis verloren hat, weil sie ihre Sünder, was immer sie anstellen, deckt, anstatt diese zu stützen, wenn sich diese offen zu ihren Sünden bekennen. So dumm es war, betrunken mit dem Auto herumzufahren, so vorbildhaft war es auch, dazu auch öffentlich zu stehen. Und so professionell ist auch der Arbeitgeber "Ev. Amtskirche" damit umgegangen.

Und so kommt der  - lesenswerte - Artikel auch zu einem wichtigen Fazit:

"Der Bürger will keine Unbefleckte, er will die Ehrlichkeit und den Mut, der damit verbunden ist. 'Eine Person, die ihre moralische Eignung nicht aus der Länge der Amtszeiten und dem Einfluss von Seilschaften zieht', wie Richard David Precht kürzlich schrieb."

Hier der Link zum vollständigen Beitrag aus Spiegel-Online:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,713293,00.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen